Miniaturbuch Exlibris
von Friedrich Wolfenter (Zusammenstellung und Einführung)

1996. – 159 Seiten. – 48 x 60 mm
Erster Deutscher Miniaturbuch-Verein Leipzig e. V. als gemeinsamer Herausgeber.
Normalausgabe:
Heller Ledereinband, Goldprägung, Textilkapitale
Exklusivausgabe: Heller Ledereinband mit Goldprägung, Rundrücken mit Goldprägung, zwei Bünde, Lederkapitale, Kopf-Farbschnitt mit gesprenkelter Goldauflage,
Vorsatz marmoriert, Schuber mit Strohseide überzogen

Miniaturbuch Exlibris

Über den Autor und den Inhalt, vorgestellt von Andrea Stange im Miniaturbuch-Journal 1/2007:

In vorigen Jahrhunderten war jedes Buch Luxus. Wen wundert es, daß die Besitzer gern ihre Bände "zeichneten". Frei nach dem Motto: Mein Buch gehört mir, entwickelte sich nach und nach eine eigene Kultur. Während Vieh gebrandmarkt wurde, bekamen Bücher auf den Innendeckel Exlibris geklebt. Ex libris ist lateinisch und bedeutet »aus den Büchern von..., aus der Bibliothek von...”.

Friedrich Wolfenter lädt in Band 1 nicht nur zu einem Exkurs in die Geschichte des Exlibris ein, sondern spannt einen beeindrukkenden Bogen in die Welt der Miniaturbücher. Er zeigt einen Querschnitt internationaler und vielseitig gestalteter Miniatur-Exlibris. Ausgewählt wurden nur Bucheignerzeichen, deren Besitzer einem Miniaturbuch-Sammlerkreis angehören. Der Betrachter kann Wolfenter nur zustimmen, daß es faszinierend ist, die Vielfalt an künstlerischen Elementen zu bewundern. In manchen Fällen ist der Gebrauch einer Lupe sehr nützlich.
Die Techniken reichen von der Radierung, dem Holzschnitt, dem Kupferstich bis hin zur Lithographie. Autor Wolfenter ist nicht nur Exlibris-Sammler, sondern auch Gestalter. Der Stuttgarter kam durch Experimente mit apparativer Grafik, unter anderem mit der Schreibmaschine, zum Exlibris. Seine „Tipp-Art” ist kunstvoll und faszinierend zugleich, bedarf der Präzision und exakter Maschinen. Für die entwickelten Techniken erwarb er einen sogenannten Gebrauchsmusterschutz.
Auf die Frage, ob ein Buch durch ein Exlibris kostbarer wird, antwortet er (ca. 500 Miniaturbücher): „Es hängt in erster Linie von der eigenen Ansichtsweise ab, in antiquarischen Büchern erhöht ein Exlibris in der Regel den Wert.» Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Qualität eines eingeklebten Exlibris und der Bekanntheitsgrad des Künstlers.

Friedrich Wolfenter (73) war Ausbildungsmeister für Farbund Schriftlithographen. Ab 1975 Reproduktions- und Sachgebietsleiter für das Nutzungsrecht beim Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Ruhe-stand 1990 - und da begann auch irgendwann die Liebe zum Mini-buch. Zum Verein kam er 1994 durch einen Artikel über die Sammlung Heinz Müller in der Stuttgarter Zeitung. Er liebt Schach (Internationaler Meister in 2006) und Anagramme.
Homepage: www wolfenter. de